Herkunft

Geschichte

Die Kaffeepflanze ist in Äthiopien und dem anliegenden Somalien beheimatet, wo sie auch heute noch wild wächst. 
Wer die ersten Kaffeetrinker waren, ist nicht abschliessend bekannt, es scheint aber vieles darauf hinzudeuten, dass diese im heutigen Äthiopien lebten. Was den Verzehr und Genuss von Kaffee anbelangt gibt es verschiedenste Geschichten und Legenden. Eine der bekanntesten handelt von einem Hirten in Ägypten oder Arabien, der seine Ziegen beim Verzehr von den kirschähnlichen Kaffeebeeren beobachtete und feststellte, dass diese lebhafter und munterer wurden. Er erzählte dies dem Abt des Ortes. Dieser experimentierte zusammen mit seinen Mönchen und sie stellten fest, dass ihnen ein Aufguss dieser Beeren half, während der nächtlichen Gebete wach zu bleiben. 

Die Verbreitung und Vermehrung von Kaffee ist auf das heutige Jemen mit der Hafenstadt Mocha (Mokka) als einer der geschäftigsten Handelsplätze des früheren Arabiens zurückzuführen. Bis zum 15. Jahrhundert soll sich dort ein florierendes, hochentwickeltes, regionales Geschäft mit dem Anbau, Handel und Genuss von Kaffee eingestellt haben. Im nahe gelegenen Mekka enstanden die ersten Kaffeehäuser, welche «Kaveh Kanes» beannt wurden. Sie dienten zwar usrprünglich religiösen Zwecken, entwickelten sich aber schnell zu Orten der Unterhaltung, wo Brettspiele gespielt wurden, wo gesungen und getanzt wurde und man sich die eine oder andere Neuigkeit erzählt hat. Bald gab es Kaffehäuser in Medina und weitere folgten in Kairo. Nach der Eroberung von Ägypten durch den osmanische Kalifen Salim im Jahre 1517 gelangte der Kaffee nach Konstantinopel (Istanbul) und breitete sich von dort weiter im Osmanischen Reich aus. Ab 1530 gab es die ersten Kaffeetrinker in Damaskus und später in Aleppo. Kaffeehäuser entwickelten sich zu Angelpunkten des gesellschaftlichen Lebens.

Venezianische Händler brachten um 1615 den Kaffee nach Europa. Zu Beginn wurde Kaffee als medizinisches Produkt gehandelt und war folglich auch entsprechend exklusiv und teuer. Erst einige Jahrzente später eröffnete das erste Kaffeehaus in Venedig – la bottega del caffè. Der Erfolg muss so umwerfend gewesen sein, dass sich in der Folge Kaffeehäuser in ganz Italien ausbreiteten. Nirgends aber schien der Durst nach Kaffee und der Wunsch für einen geselligen Treffpunkt grösser zu sein als in Venedig. In Windeseile breitete sich der Kaffee flächendeckend in Europa aus und fast gleichzeitig wie in Italien wurden auch Kaffehäuser in Oxford und London errichtet. Einer der Gründe für die grosse Beliebtheit von Kaffeehäusern sowohl im Mittleren Osten als auch in Europa war, dass es davor nichts Vergleichbares gab. Vor dem Erfolgszug der Kaffeehäuser gab es keinen Ort, wo man ein wohliges, warmes und gut schmeckendes Getränk in angenehmer Gesellschaft zu sich nehmen konnte, noch dazu relativ preiswert.
Noch im gleichen Jahrhundert ging man auch in Boston, New York und Philadelphia, den drei grössten Städten auf dem neuen Kontinent Amerika, in Kaffeehäusern ein und aus.  

Die wachsende Beliebtheit von Kaffee verlangte selbstredend auch einen grösseren Nachschub dieses Produktes, was in den ersten Jahren vor allem auf arabische Geschäftsleute aus Jemen zurückzuführen war. Der Handel mit Kaffee war allerdings über lange Zeit sehr protektionistisch. Die Kaffeebohne ist der Samen der Kaffeepflanze. Sobald allerdings das Fruchtfleisch, die Pergamenthaut und das Silberhäutchen entfernt sind, keimt dieser Samen nicht mehr und nur so durfte er aus dem damaligen Arabien ausgeführt werden. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts konkurrierten französische, holländische, italienische und deutsche Händler um die erfolgreiche Einführung von Kaffee in deren Kolonien. Holland ging siegreich aus diesem Wetteifern hervor, als es ihnen 1616 erstmalig gelang, eine Kaffeepflanze aus dem arabischen Mocha (Jemen) in die Niederlande zu schmuggeln. Von da an wurden keine Mühen gescheut, um den Kaffeeanbau in allen klimatisch günstigen Regionen zu ermöglichen. In den folgenden 2 Jahrhunderten gelang es, Kaffeepflanzen per Segelschiff in das heutige Sri Lanka, Indonesien, die karibischen Inseln, Zentral- und Südamerika sowie ostafrikanische Regionen zu transportieren und dort erfolgreich grosszuziehen. Kaffeebohnen wurden zum weltweit gehandelten Agrarprodukt.